Aktuelles

7. April 2022

Bayerische Einzelmeisterschaften

Impressionen von den Bayerischen Einzelmeisterschaften in Lauf.

Die Ergebnistabellen findet Ihr im Menüpunkt “Wettbewerbe”.

Bayerische Einzelmeisterschaften in Lauf am 02./03. April 2022

Die Bayerischen Einzelmeisterschaften 2022 fanden dieses Jahr erstmals in Lauf statt. Nach dem Probelauf des Bayernpokals lief diesmal die Bewirtung reibungsloser. Die Damen und der junge Herr in Service waren sehr bemüht, alle Wünsche zu erfüllen.

Der zweite junge Herr im Saal, unser Spielleiter Jochen Wenger, hatte alle Hände voll zu tun; er wurde von Wolfgang Haslbeck gut unterstützt. Die 3G-Kontrolle am Eingang wurde von Annemarie Hasl und Ulli Rönz zügig durchgeführt; Schatzmeisterin Sabine Gelius brachte sich aktiv in die Turnierabwicklung ein.

Ich erwähne alle diese Herrschaften, weil sie für unser Skatspiel viel Zeit opfern und es trotzdem vereinzelt Leute gab, die wegen Zeitverzögerung vor der ersten Serie Unmut äußerten.

Damen

Manch eine konnte es erst glauben, als sie in Lauf eintraf und tatsächlich vor der Gaststätte eine ganze Menge altbekannter, aber lange nicht gesehener Gesichter sah – es war wirklich seit 3 Jahren wieder einmal Bayerische Einzelmeisterschaft angesagt!

Nach den Einlassformalitäten und einleitenden Worten des Präsidenten wanderten Senioren und Damen aus dem großen Saal ab in einen Nebenraum. Eigentlich keine Riesenstrecke, aber am Samstag musste man untertags gefühlt ums ganze Haus wandern, um mal die Lage bei den Herren zu checken oder seine sonstigen sozialen Kontakte zu pflegen. Das wurde durch den zeitversetzten Beginn der Serien in den verschiedenen Bewerben noch zusätzlich erschwert, der bei Damen und Senioren durch unerwartete Absagen entstanden war.

Die Damen spielten erstmals mit Tablets und als die Anfangsschwierigkeiten überwunden waren und die sechs Tische endgültig saßen und spielten, funktionierte die Technik überwiegend ganz ausgezeichnet. Sehr lobend muss man hier unseren Spielleiter Joachim Wenger hervorheben, der stets die Ruhe behielt und jedes Problem in den Griff bekam.

Aber halt – sechs Tische, also nur 24 Spielerinnen? Das war meines Wissens bei einer Bayerischen Meisterschaft noch nicht da, ich erinnere mich immer an mindestens 36 Teilnehmerinnen. Worin auch immer die überschaubare Spielerinnenzahl begründet war: Sie führte dazu, dass man in den acht Serien mit manchen Damen doppelt, dreifach oder noch öfter spielte. Je nach persönlicher Sympathie oder Antipathie oder gegenseitig vorhandenem oder nicht vorhandenem Spielverständnis kann man das toll oder eben nicht toll finden, da gehen die Meinungen wahrscheinlich auseinander. Ich persönlich möchte bei einer Großveranstaltung wie der Bayerischen Einzelmeisterschaft gerne möglichst viele unterschiedliche Spielerinnen am Tisch haben und nicht unbedingt dreimal die gleiche Skatfreundin…, Und diese Wahrscheinlichkeit steigt natürlich, je weniger Spielerinnen mit von der Partie sind.

Also hier mein kleiner Denkanstoß: Man sollte entweder darüber nachdenken, die Damen-BEM als offenes Turnier zu veranstalten, da ja offensichtlich einige VGs ihre Qualifikationsplätze nicht voll bekommen. Oder die Damen spielen – wie auch wohl in den meisten VG-Qualifikationsturnieren üblich – bei den Herren mit.

Ups, ich sehe gerade, ich habe noch gar nichts wirklich Sportliches geschrieben, aber das kommt jetzt:

Am Ende des ersten Tages führte Monika Frey von den Keinohrbuben Nürnberg mit ordentlichen 5.833 Punkten knapp 200 Punkte vor Elke Behringer (Pik 9 Dillingen) und 550 Punkte vor Elfriede Schätz (SC Silberasse Altdorf) das Feld an. Aber auch die Folgeplätze lagen nah beieinander, bis hin zu Platz 17 erspielten alle über 4.000 Punkte und damit war die Quali für die DEM noch in Sicht. Für diese war Platz 8 nötig und der schien den meisten der Damen noch erreichbar, denn bis auf zwei traten alle am Sonntag wieder an. Diesmal spielten wir auch im großen Saal, sehr angenehm.

In der ersten Serie legte Monika Frey gleich eine 1.500er vor, aber auch Nina Müller (Lustige Buben Wenighösbach) und Elfriede blieben mit Ergebnissen um 1.300 Punkte dran. Monika und Elfriede konnten in der nächsten Serie ihre Ergebnisse mit knapp 1.300 bzw 1.200 stabil halten, unauffällig aus dem Hintergrund pirschten sich Irene Spielmann (Pik 7 Oberkochen) und Marianne Holland (Gäuboden Straubing) an. Brigitte Thalacker (Edelweiß Rosenheim) und Elke hielten sich stabil, genauso wie Uli – nein, Ulrike Reinhardt von den Maurern Nürnberg, die am Samstag auch ständig an den vorderen Tischen mitgespielt hatte.

So kam es in der achten Serie zum finalen Tisch 1 mit Monika als Führender sowie Elfriede, Elke und Irene. Tisch 2 bildeten Brigitte, Ulrike, Nina und Karin Warkentin (Keinohrbuben Nürnberg und Deutsche Meisterin, also auch kein Zufall).

Elfriede erreichte in diesem Durchgang bei 15:1 Spielen sagenhafte 1.812 Punkte und schoss damit doch noch an Moni vorbei, die mit 7:1 nur 737 Zähler erreichte und Zweite wurde. Mit auf dem Stockerl stand auf Platz 3 Irene mit deutlichem Abstand von über 1.000 Punkten, aber immerhin bekam sie dieses Wochenende nicht ganz so schlechte Karten wie sonst immer.

Nachdem wir dieses Jahr nicht nur fünf, sondern acht Startplätze für die DEM bekommen haben, konnten sich auch noch Marianne, Brigitte, Elke, Ulrike und Karin über das Ticket nach Würzburg freuen.

Und die anderen? Waren teilweise frustriert, weil sie knapp gescheitert waren oder hoffnungsvoll, dass sie vielleicht nachrücken oder sie haben sich einfach gefreut, lang nicht gesehene Leute getroffen und mal wieder ordentlich zwei Tage mit anderen Leuten als dem ewigen eigenen Clubvolk Skat gespielt zu haben!

Miriam Brecheisen

Herren

In der Zeit der Pandemie starteten bei den Herren nur 113 statt 120 Teilnehmer.

Nach den fünf Serien des ersten Tages lag Harald „Charly“ Däfler (Karlgründer Skatfreunde) mit 6.368 Punkten vorn. Sein Vorsprung vor Detlef Eichenmüller (Keinohrbuben Nürnberg) betrug 67 Punkte. Nur Uwe Kuales (Herz Bube München) als Dritter lag mit 6.127 noch über der 6.000er-Grenze.

Tisch 1 wurde am Sonntag mit Andreas Schipowski (Schipp 7 Schwäbisch Gmünd) komplettiert.

Sieger des zweiten Tages wurde mit 4.493 Punkten Roland Müller (München Süd), verfehlte aber aufgrund eines schwächeren Samstags knapp die Qualifikation.

Matthias Schreiner (Erster SC Coburg) saß in der letzten Serie an Tisch 3, erspielte sagenhafte 1.945 Punkte und wurde damit Bayerischer Meister 2022.

Auf Platz 2, nur 92 Punkte dahinter, folgte Albert Vosseler (Gesellige Runde Bad Tölz). Der dritte Platz ging an Harald „Charly“ Däfler, der nur weitere 28 Punkte zurück lag. Man kann heuer von einem sehr knappen Ausgang reden.

Manfred Goller (Keinohrbuben Nürnberg) wurde 28. mit 8.066 Punkten und ist damit letzter Qualifikant. Ein solches Ergebnis reichte die Jahre zuvor nicht, was sicherlich auch an den drei „Bonusplätzen“ lag.

Rainer Warkentin

Senioren

Am Samstag trafen sich 36 Senioren nach 2 Jahren endlich wieder mal zum Wettkampf in der Einzelmeisterschaft, für den Spielleiter Joachim Wenger Tablets organisiert hatte.

Leider verzögerte sich der Beginn um 45 Minuten, weil sich einige Senioren nicht abgemeldet hatten. Doch dann lief alles rund und auch die Skatspieler, die noch nie mit der elektronischen Listenführung – also mit „ELLI“ – Bekanntschaft gemacht hatten, waren von diesem neuen System durchweg begeistert.

Nach fünf Serien mit jeweils 40 Spielen konnte Jürgen Nitsch von Hohenlohe Crailsheim mit 4.936 Punkten den Sieg für sich verbuchen und den Pokal mit nach Hause nehmen. Den zweiten Platz ergatterte Horst Walter von Grand Hand Ingolstadt mit 4.813 Punkten und Joachim Bacher vom 1. Skatclub Kitzingen kam mit 4.646 Zählern als Dritter auf das Siegertreppchen.

Insgesamt zwölf Senioren erhielten die Fahrkarte nach Würzburg zur Deutschen Einzelmeisterschaft und können sich dort, allerdings in acht Serien, mit den Besten aus Deutschland messen. Erstaunlich war, dass die Hälfte der Qualifikanten aus der VG 83 stammen, die sich seit kurzem Skatverband Südostbayern e.V. nennt.

Jugend

Dem Engagement unseres ehemaligen BSkV-Jugendleiters Albert Vosseler von der Geselligen Runde Bad Tölz ist es zu verdanken, dass auch eine Jugendmeisterschaft ausgetragen werden konnte. Er hatte im Vorfeld viel Zeit investiert, um Anastasia Beck die Grundzüge des Skatspielens beizubringen, damit sie den Tisch der beiden anderen Jugendlichen – Jakub Osvald und ihr Bruder Kilian – komplettieren konnte. Bereits am Freitag waren sie angereist, um nach dem Abendessen noch eine Übungsrunde einzulegen.

Nach drei Runden stand der Sieger fest und nahm den Siegerpokal in Empfang – Bayerischer Jugendmeister wurde Kilian Beck, der Jakub Osvald und seine Schwester Anastasia auf die Plätze 2 und 3 verweisen konnte.

Ulli Rönz